Indiaca
Geschichte von Indiaca
Ein einfacher Irrtum war im Prinzip der Auslöser zur Entwicklung des Indiacaballes und damit einer neuen Sportart. Karlhans Krohn, der Leiter einer Kölner Sportschule wurde 1936 bei einem Aufenthalt in Brasilien aufmerksam auf zwei Jugendliche, die am Strand einen gut dressierten Vogel zwischen sich hin und her zu treiben schienen. Dieser Vogel weckte sein Interesse, doch als er sich näherte, musste er feststellen, dass es sich nicht um ein Tier handelte, sondern um einen handgroßen Federball. Die Einheimischen nannten diesen Ball Peteca, einen aus Lederstücken zusammen genähten Beutel, mit Sägemehl gefüllt und bunten Federn bestückt. Nach eigener Aussage war Krohn begeistert von den "leichten und anmutigen Bewegungen", mit denen sich die jungen Brasilianer die Peteca zuspielten.
So kaufte er ein paar dieser großen Federbälle, nahm sie mit nach Deutschland und befasste sich fortan selbst mit deren Weiterentwicklung, vor allem verbesserte er die Flugeigenschaften. In einer Wortkombination aus Indianer und Peteca nannte er seinen ersten serienreifen Ball Indiaca. Krohn erhielt das Patent und bedingt durch die Spielfreude seiner Sportstudenten und die Tatsache, dass das Spiel leicht zu erlernen ist, verbreitete sich Indiaca als Freizeitspiel sehr rasch. Das Spiel entwickelte sich in drei deutschen Verbänden sogar zu einer Turniersportart: Im
Deutschen Turnerbund (DTB) spielten ursprünglich nur Damenmannschaften
nach Volleyballregeln, im Deutschen Verband für Freikörperkult
ur (DFK) spielte man auf Kleinfeldern mit 4 Spielern pro Mannschaft. Die längste Tradition hat der CVJM - Sportverband "Eichenkreuz" mit Landesmeisterschaften seit 1953 Im Jahr 1991 wurde dem DTB vom DSB das Alleinvertretungsrecht für Indiaca in Deutschland zuerkannt und seit 1998 finden regelmäßig Deutsche Indiaca Meisterschaften statt für Männer, Frauen und Mixed-Teams, auch in Jugend- und Seniorenklassen. Im Jahr 2000 wurde in Berlin der Indiaca – Weltverband International Indiaca Assoziation (IIA) gegründet. Im Jahr 2001 fand in Estland die 1.Indiaca - Weltmeisterschaft statt, im Jahr darauf der 1. Worldcup und 2007 der 1. Jugendworldcup, beide in Deutschland. Seit 2003 gilt ein neues Regelwerk. Die größten nationalen Verbände stellen Japan (ca. 1 Mio. Spieler) und Deutschland (ca. 20.000 Spieler).